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AutorenbildDoris Severin

Thema des Monats Januar

Herzenswünsche


Der Verstand weiß oft nicht, was uns am besten dient. Das weiß nur die Seele.


Wir wollen alle glücklich sein. Wir wünschen uns Liebe, Vergnügen, Schönheit, Freundschaft, Erfüllung, Weisheit und Macht. Vielleicht aber sehnen wir uns noch mehr nach einem bleibenden Gefühl von Sinn, nach Gesundheit und Sicherheit und auch nach innerer Freiheit.

Ein berühmter Dichter der 13. Jahrhunderts wusste schon: "Sehnsüchte sind die Flügel der Menschheit". Ohne sie hätten sich weder Gesellschaft, Kultur und Wissenschaft entwickelt noch die großen spirituellen Traditionen der Menschheit.


Laut den indischen Schriften gibt es vier ausgeprägte Bedürfnisse der Seele:

Das erste ist Dharma: das Bedürfnis, der und das zu werden, wofür man bestimmt ist. Dazu gehört, seine Pflichten zu erfüllen, aber auch, sich zu entfalten und seine eigene Bestimmung zu leben.

Das zweite ist Artha: das Verlangen nach den Mitteln, die man braucht, um Dharma zu erfüllen (z.B. Geld, Sicherheit und Gesundheit)

Das dritte ist Kama, die Sehnsucht nach Liebe, Freude und Vergnügen.

Das vierte ist Moksha, der Wunsch nach spiritueller Verwirklichung und Befreiung von den Bürden der Welt- ein Zustand, in dem die anderen drei Sehnsüchte uns nicht mehr berühren

Der Weg, um seine Bedürfnisse zu stillen führt über der Geist. Dabei sollte man mit Sankalpas arbeiten, d.h. mit Entschlüssen oder Überzeugungen, die die tiefsten Sehnsüchte widerspiegeln


Übung: Wahre Herzenswünsche (Meditation)

  1. Schließe deine Augen. Nimm deinen Körper wahr und richte deine Aufmerksamkeit auf deinen Atem. Werde dir deines Atems bewusst bis du dich ruhiger

  2. Lenke deine Aufmerksamkeit auf den Punkt zwischen deinen Augenbrauen. Konzentriere dich auf diesen Punkt und beobachte deinen Atem. Während du einatmest wandert deine Aufmerksamkeit in Richtung Schädelmitte, beim Ausatmen wandert der Fokus wieder zurück zwischen die Augenbrauen.

  3. Mit der Zeit kommt dein Geist zur Ruhe. Vielleicht kannst du beobachten, wie sich in der Schädelmitte Weite und Präsenz entfaltet. Vielleicht bewegt sich deine Bewusstheit nach innen und nach außen mit deinem Atem.

  4. Nimm wahr, wie sich ein Gefühl von Zufriedenheit und Freude entwickelt. Sei ganz präsent und entspannt.

  5. Lass alles los, und nimm wahr, dass du selbst die Quelle dieses Gefühls der Zufriedenheit bist

  6. In diesem Zustand wende dich an dein "Weisheitszentrum", die Instanz, die genau weiß, was du brauchst und was nicht. Stell dir folgende Frage, welches sind meine wahren Sehnsüchte? Was soll sich in den nächsten Monaten für mich erfüllen? Die Antwort sollte ganz natürlich und intuitiv zur dir kommen.


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